Drei
Pfarrer aus dem Bistum Dresden-Meißen zu Besuch bei Mitbrüdern im Norden
Ghanas
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Ein
kaputtes Moped stand am Beginn der Geschichte. Woher sollte der Kaplan im
Bistum Wa (Nordghana) das Geld für die Reparatur nehmen? Bei der Kollekte am
Sonntag bringen die Menschen, was sie haben: Erdnüsse, Yam-Wurzeln und etwas
von dem wenigen, was sie mit andern teilen können. Dieser Notlage begegnete
Pfarrer Bertram Wolf vor 5 Jahren bei einem Besuch in der Heimat seines
Mitbruders und Steyler Missionars Pater Gerald Tanye, der zwischen 2001 und
2003 Kaplan in Dresden-Cotta und -Löbtau war. Dank dessen Unterstützung kam
ein Kontakt zwischen dem Priesterrat des Bistums Dresden-Meißen und der „Wa
Diocesan Priest Association" zustande. Pfarrer
Wolf aus Leutersdorf besuchte nun vom 14. bis 24. September zusammen mit
Pfarrer Marcus Hoffmann (Leipzig-Gohlis) und Pfarrer Thomas Hajek (Gera-Süd)
das Bistum Wa, um mehr über die Situation der Priester dort zu erfahren. Bei
Treffen in drei Dekanaten kam ein reger Austausch mit den Mitbrüdern
zustande. Dabei ging es um das Zusammenleben mit den Muslimen, um die Sorge
für den Unterhalt der Priester, um die Sakramentenvorbereitung und das Wirken
der Priester an den 320 katholischen Schulen des Bistums. Mit großem
Erstaunen nahmen die ghanesischen Priester die Situation der Kirche im Osten
Deutschlands auf. Dass bis zu 80 % der Menschen keiner Religion angehören,
war für sie überraschend. Schließlich ist Gott für die Menschen in Ghana
selbstverständlich präsent, ob sie nun Muslime sind, einer Naturreligion angehören
oder sich zum christlichen Glauben bekennen. In den
30iger Jahren des 20. Jahrhunderts gründeten die „Weißen Väter" im
Norden Ghanas die ersten Missionstationen. Heute trägt der einheimische
Klerus die Seelsorge. Meist zu zweit leben die Priester in einer Pfarrei und
besuchen dann abwechselnd die vielen Außenstationen, in denen Katecheten und
Animatoren die zahlreichen Kinder, Jugendlichen und Familien auf die
Sakramente vorbereiten. Die Lebendigkeit der Gemeinden erlebten die
Besucher aus Deutschland bei der Mitfeier der Gottesdienste in der Pfarrei
Jirappa und auf einer Außenstation. Father
Mike Tanzile führte die Gäste aus Deutschland durch das Bistum Wa. Er war bei
der letzten Versammlung des Priester-Verbands im Juni zum Präsidenten der „Wa
Diocesan Priest Association" gewählt worden. Dieser gehören alle 100
Priester des Bistums an. Sie sind in den 25 Pfarreien und verschiedenen
Diensten - wie dem Radiosender, der katholischen Presse, der
Landwirtschaftsentwicklung und dem Schulwesen - tätig. Father Mike berichtete
von den Workshops zu liturgischen, pastoralen und aktuellen Themen, von den
gemeinsamen Exerzitien und dem traditionellen Priester-Picknick nach den
großen Feiertagen. Den oft bedrängenden Fragen der Existenzsicherung begegnen
die Priester im Norden Ghanas mit ansteckendem Humor und
Improvisationstalent. Einen kleinen Beitrag liefert auch die Unterstützung
durch die Priester des Bistums Dresden-Meißen, für die die Priester aus dem
Bistum Wa ganz herzlich danken. Pfarrer Bertram Wolf, Pfarrer Marcus
Hoffmann, Pfarrer Thomas Hajek |