Weil
Du es bist, lade ich Dich ein…
Die
morgendlichen Mühen, wie das sehr zeitige Aufstehen, der Anblick des trüben
Wetters sowie der weiteste Anreiseweg hatten sich gelohnt. Gegen
Wir
haben uns die Burg ganz anders vorgestellt – mehr wie ein Schloss“, so
berichtet die zehnjährige Martina aus Seifhennersdorf. Der Anblick von über
Es
ist in der Pfarrei Leutersdorf eine lange Tradition, dass in den ersten Wochen
der Sommerferien die Kinder aller dazugehörigen Gemeinden sich eine Woche lang
zur gemeinsamen RKW (Religiöse Kinderwoche) treffen. Es wird in Gemeinschaft
gebetet, gesungen, gespielt und geredet. In diesem Jahr stand das Motto der RKW
ganz im Sinne der Elisabeth von Thüringen und ihrem Leben im Auftrag der Taufe.
Gläubige aus aller Welt gedenken in diesem Jahr dem 800. Geburtstag der
Heiligen. Als Höhepunkt der RKW sollte der Besuch der Neuenburg gelten, wo
Elisabeth selbst einige Jahre gewirkt hat.
Kann
man ihr selbstloses Verhalten auch auf sich übertragen? Was bedeutet es durch
die Taufe zur Gemeinschaft der Kinder Gottes zu gehören? Antworten auf diese
Fragen brachte Bischof Reinelt den Kindern in seiner Predigt näher. Reaktionen
auf die Worte des Bischofs waren bereits beim Friedensgruß und auch beim
anschließenden Mittagspicknick sichtbar, wo Kinder aus unterschiedlichen
Pfarreien und Bistümern sich freundlich die Hand reichten und ihr Proviant
miteinander teilten. Ein rotes Tuch als
Eintrittskarte mit der Aufschrift „… weil du es bist ___ bist du mein geliebtes
Kind“, erinnerte die Wallfahrer daran, dass Gott einen jeden seiner Schützlinge
liebt.
Nach
der Mittagsrast wurde zu einem bunten Zwischenprogramm eingeladen.
„Viele
Kinderangebote, allerhand zu basteln und sogar ein interessantes Museum. Wir
haben uns gar nicht gleich zurechtgefunden“, schwärmt Sebastian, einer der
Helfer.
Und
es gab wirklich reichlich zu erleben! Am „Dickem Wilhelm“, dem Burgfried von
Neuenburg fanden Ritterspiele statt, wie zum Beispiel Reiskornzertrümmern oder
Lumpensackschlagen. Interessant war es auch im Museum. „Ich fand es cool, wie
sich die Burg entwickelt hat. Von damals bis heute. Das konnte man an solchen
kleinen Modellen sehen“, meldet sich wieder Martina zu Wort. In der
Doppelkapelle stand man erst unten bei den „einfachen Leuten“ und konnte dann
aber auch im Obergemach den edleren Teil der Kapelle besuchen. Körbe flechten,
Malen, Zirkus, Vier gewinnt und andere Unterhaltung gehörte ebenso zum
Programm. Etwa 15.00Uhr versammelten sich noch einmal alle Wallfahrer im inneren
Burghof. Elisabeth selbst lud zur Abschlussandacht ein. Als Zeichen der Taufe
bekamen alle eine Flasche mit Weihwasser mit auf die Heimreise. Sicher wird
sich jedes Kind an dieses frohe Zusammentreffen noch lange zurückerinnern.
Jonas Lietz