RKW mit Herz

Von „Himmelhoch jauchzend“ bis „zu Tode betrübt“ – in diesem weiten Spektrum bewegten sich die Gefühle der RKW-Teilnehmenden. So stand am Beginn der gemeinsamen Woche ein großes Fragezeichen für die Fragen, die jede und jeder so mitbrachte: Wie wird es wohl werden? Finde ich neue Freunde? Wie wird das Zelten? Was werden wir Neues erfahren?
Neu war für die meisten sicherlich die Vielfalt der Psalmen aus dem Alten Testament kennen zu lernen. So bunt wie die Kinder und ihre Gefühle sind, so bunt sind auch die 150 Psalmen, aus denen wir fünf an den jeweiligen Tagen näher betrachtet haben. Beginnend mit dem Psalm 23, der die Kinder an verschiedene Stationen führte, wie die „Grünen Auen“, oder dem „Ruheplatz am Wasser“, vorbei am „Pfad der Gerechtigkeit“, durch das „Finstere Tal“, hin zum „Gedeckten Tisch“, an welchem wir Mittag aßen, und schließlich zum „Haus des Herrn“, um Gott Dank zu sagen für den schönen Tag und dafür, dass ER den Weg immer mitgeht.  An jeder der Stationen verfassten die Kinder eigene Gebetsverse, welche beim Tagesabschluss in der Kirche gemeinsam gebetet wurden. Als Andenken an die RKW erhielten die Kinder ein Gefühlstagebuch mit einem Bleistift, darin konnten dann jeden Tag Notizen zum jeweiligen Gemütszustand gemacht werden.

Die vielen Fragen vom Beginn der RKW lösten sich bald auf und so passte der Psalm 150 ganz wunderbar zum Dienstag, der geprägt war von Freude und dem Lob Gottes. Mit dem „großen Halleluja“ erfuhren die Kinder, dass die Psalmen nicht nur Gebete, sondern auch Lieder sind, die gesungen und getanzt vor Gott gebracht werden können. Luftsprünge, Klatschen und laute Halleluja-Rufe erfüllten die Pfarrkirche. An jedem Tag erhielten die Kinder durch ein kurzes Anspiel auch einen kleinen Einblick in das Leben der biblischen Person des Hirten David, der von Samuel zum gotterwählten König Israels gesalbt wurde und allerlei Höhen und Tiefen in seinem Leben mit Gott durchstehen musste. David betete die Psalmen und gilt auch als Verfasser der meisten. Das Highlight des Tages folgte dann am Nachmittag als ein Fahrzeug der FFW Leutersdorf auf das Pfarrgrundstück fuhr. Die Kinder schauten sich das Löschfahrzeug genauer an, stellten ihre Schnelligkeit beim Schläuche verkuppeln auf die Probe und erfuhren mehr zum Thema Erste Hilfe. Die anschließende Wasserfontäne und die Wasserschlacht auf der Wiese wird wohl keiner so schnell vergessen.

Am Mittwoch erwarteten wir den heißesten Tag der Woche – ein Ausflug zum Waldbad Silberteich in Seifhennersdorf kam da wie gelegen. Heiß war auch das Tagesthema: Was mache ich, wenn mein Herz schmerzt und ich so richtig wütend bin? Psalm 22 sollte auf besondere Weise helfen, Worte zu finden, wenn Sprachlosigkeit herrscht. Auf dem Weg ins Bad machten wir mehrmals Pause und überlegten, wie wir außerdem mit Wut, Angst und Trauer umgehen können. Wie jedes Gefühl, durften auch diese einen Raum bekommen. Die Kinder konnten erfahren, dass Gott unser Klagen aushält und dass ER sich darüber freut, selbst dann, wenn wir mit Wut im Bauch zu ihm beten.

„Verzeih mir“ – sind zwei leichte Worte und doch oft schwer zu sagen. Der Donnerstag stand im Zeichen der Reue und der damit verbundenen Bitte um Vergebung. Über das Anspiel näherten wir uns der Frage nach eigenen Fehlern und unserem Umgang damit an. In Psalm 51 entdeckten die Kinder eine weitere Facette der Gebetstexte: Psalmen sind Wegweiser und Gedankenanstoß für das eigene Leben und Handeln. Was tue ich, wenn ich schuldig geworden bin? Und auch hier durften wir die Zusage Gottes erkennen: ER vergibt uns, wenn wir ihn ehrlich darum bitten. Besonders an diesem Tag war, dass einige Kinder bei der ehemaligen Bäckerei Stolle Kuchen backen durften für den Abschluss am Freitag. Am letzten Abend der gemeinsamen Woche kamen die Kinder beim Lagerfeuer zusammen, sangen, beteten und grillten sich ihr Stockbrot aus dem zuvor selbst zubereiteten Teig.

Am Freitag stand nun das Gefühl der Dankbarkeit im Mittelpunkt. Mit dem Psalm 30 schauten wir auf die Woche zurück und überlegten, für was oder wen die Kinder dankbar waren. In der Gruppenarbeit am Vormittag und schließlich auch im Abschluss-Gottesdienst am Nachmittag kamen die großen und die kleinen Momente zum Vorschein, sowie die sichtbaren und die unsichtbaren Gesten, der Dank für die erlebte Gemeinschaft, das reiche Bastelangebot an den Nachmittagen und auch für die gute Verpflegung während der Woche.

So möchte ich im Namen des Pfarrteams an dieser Stelle ein großes Dankeschön allen aussprechen, die bei der RKW geholfen und so dazu beigetragen haben, dass sich alle Kinder wohlfühlen konnten.
Ein besonderer Dank geht an:

  • die Freiwillige Feuerwehr Leutersdorf für ihren speziellen Einsatz – die Kinder haben sich sehr gefreut!
  • Familie Stolle für das Bereitstellen der Bäckerei-Räumlichkeiten und die Unterstützung beim Backen!
  • die Fleischerei Weber für die Spende!
  • die jugendlichen und erwachsenen Helfer für die Betreuung und „Bespaßung“ der Kinder!
  • alle, die uns mit finanziellen Mitteln, mit Sachspenden, bei der Reinigung der Sanitäranlagen, bei der Vorbereitung und Pflege des Pfarreigeländes unterstützt haben!
  • die „Familienband“ für die musikalische Begleitung im Gottesdienst!
  • alle, die uns im Gebet begleitet haben!


Schließlich danken wir Gott dafür, dass alle Kinder wohlbehalten zu ihren Familien zurückgekehrt sind und hoffentlich mit Freude im Herzen ihren weiteren Alltag meistern.


P.S.: Für alle, die nicht genug von der RKW bekommen können, bieten wir zusätzliche Treffen im Laufe des Jahres an. Merkt euch schon einmal Samstag, den 25.10.2025, 09:30 – 16:00 Uhr vor. Wir treffen uns wieder auf dem Pfarreigelände in Leutersdorf!
 
Bis zum nächsten Mal,
Claudia Bannach